Sicheres tägliches Brot

20. Mai 2022

Die Medien sind voll von den wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Sorge bereitet vielen eine befürchtete Verknappung des Mehls.

Bilder von leergeräumten Mehlregalen in den Supermärkten machen die Runde. Die Angst vor einem Mangel am Grundnahrungsmittel Brot ist in Deutschland jedoch unbegründet. „Wir haben genügend Getreide in Deutschland“, betont Werner Leser, Obermeister der Bäcker-Innung Ravensburg. „Bisher konnten wir durch den internationalen Import von Weizen und Sonnenblumenkernen vor allem aus Osteuropa die Preise niedrig halten. Jetzt müssen wir sie an die geänderten Weltmarktpreise anpassen, die um 90 Prozent gestiegen sind“, bedauert Leser. Die Bäckereien seien immer bestrebt, Teuerungen möglichst selbst abzufedern und Gewinnschmälerungen zu akzeptieren, um ihre Kunden nicht zu belasten, aber irgendwann müssen auch sie die Kosten weitergeben.

Leider entlädt sich der Frust der Verbraucher über die Kostensteigerungen eher an einer Ladentheke mit Direktkontakt zum Kunden, als an einer Tankstelle, hinter der ein anonymer Konzern steht. Die hohen Spritpreise würden hingenommen (da greifen jetzt sogar staatlich Schutzmechanismen), hier werde einfach anders gewertet, kritisiert der Obermeister.